Loslassen – Sein lassen
Mit folgender Parabel lehrte der Buddha das Leben zu umarmen und an nichts festzuhalten.
Der Wirkungsrahmen liegt in diesen fünf Bereichen:
- Körperlichkeit (rupa),
- Gefühl (Vedana),
- Wahrnehmung (Sanna),
- Reaktion (Sankhara),
- Bewusstsein (Vinnana).
Das Floss
„Angenommen, Mönche, ein Mann sieht während einer Reise eine große Wasserfläche, deren nahe Ufer gefährlich und furchterregend sind und deren entferntes Ufer sicher und frei von Angst ist, aber es gibt keine Fähre oder Brücke zum anderen Ufer. Dann denkt er: ‚Angenommen, ich sammle Gras, Zweige, Äste und Blätter und binde sie zu einem Floß zusammen und unterstützt durch das Floß und indem ich mich mit Händen und Füßen anstrenge, gelange ich sicher ans andere Ufer.‘
… nachdem er am anderen Ufer angekommen ist, könnte er so denken: ‚Das Floß hat mir sehr geholfen, was wäre, wenn ich es auf meinen Kopf hebe oder auf meine Schulter lade und dann damit hingehe, wo ich will?‘
Nun, Mönche, was denkt Ihr? Indem er das tut, würde dieser Mann das tun, was mit dem Floß getan werden sollte?“
„Nein, Herr.“
„Indem er was tun würde, würde dieser Mann das tun, was mit dem Floß getan werden sollte?“
´Nachdem er am Ufer angekommen ist, könnte er so denken: ‚Dieses Floß hat mir sehr geholfen, was wäre, wenn ich es auf das trockene Land ziehe oder es im Wasser treiben lasse und dann überall hingehe, wo ich will?‘
Nun, Mönche, indem er dies tut, würde der Mann das tun, was mit dem Floß getan werden sollte, nämlich um hinüberzufahren, nicht um festzuhalten. Mönche, wenn ihr wisst, dass das Dharma (Lehre) einem Floß ähnelt, solltet ihr selbst gute Zustände (dhamma) aufgeben, geschweige denn schlechte Zustände (adhamma).“
(Majjhima Nikaya 22.)